1973 in Elmshorn geboren, hat Tim Becker an der Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign und Art Direction studiert. Seit 1996 arbeitet er als Designer und freischaffender Künstler und hat einen sich stetig erweiternden Werkkomplex aus vernetzten Themen geschaffen. Seine hauptsächlichen Ausdrucksmittel findet er in der Malerei, Plastik und Installation und Video. Mit raffinierten Mischtechniken (z.B. Wachse, Metalle, Kunststoffe) schafft er intuitive und poetische Werke, die neuartig sind und emotional berühren. Seine meist abstrakt landschaftlichen Arbeiten waren in unterschiedlichen Ausstellungen und internationalen Kunstmessen (z.B. Hamburg, Amsterdam, Rotterdam, England) zu sehen und sind in nationalen und internationalen Sammlungen vertreten. Becker lebt und arbeitet in Hamburg, Schleswig-Holstein und Berlin.

Nichts ist wie es scheint  

Zu den Arbeiten von Tim Becker
(Dr. Susanne Liehr)

Die Arbeiten: Zeichnungen, Bilder, Bildobjekte, Fotografien, Filme und Skulpturen entstammen dem reichhaltigen Fundus eines visuellen Laboratoriums. Tim Becker erkundet intuitiv, experimentiert, kombiniert, manipuliert, gestaltet und verändert mit unterschiedlichen Materialien und Medien die Wahrnehmung der Sinne. Der Künstler führt Regie über den Zufall, den er zulässt oder verwirft, er sammelt Eindrücke, bewahrt Fundstücke, ordnet Ideen und entwickelt ein eigenes Sensorium.

Der Schaffensprozess bleibt in den unterschiedlichen Bildschichtungen sichtbar und wird zum Resonanzraum, in dem sich heterogene Bildelemente zu einer Fülle von Assoziationen verdichten und zu einem Erinnerungsfeld fügen. Das Klischee einer schönen Natur wird infrage gestellt, die Illusion wird gestört, Sehgewohnheiten und Erwartungshaltungen werden unterlaufen.

Die einzelnen Arbeiten gehören Werkgruppen an, die fortgesetzt und weiter entwickelt werden. Sie vereinen sich zu einem offenen Bezugssystem, in dem Benennungen weder einschränken, noch eine einzig gültige Anleitung geben.

Es entstehen Bild-Erfindungen, die Empfindungen auslösen und den Betrachter zu ungestellten Fragen führen, auf die es keine verbindlichen Antworten gibt. 

Themen wie Entwurzelung oder Gefährdung der Natur klingen an, aber auch das Potenzial ihrer Regeneration. Was ist authentisch, was ist real, was ist Fiktion?

Das Sehen, mit Gefühl und Verstand, führt zu neuen Erkenntnissen und zu einer existentiellen Selbstbefragung. Beckers Werke stellen neue Realitäten her und eine Sogwirkung, der man sich als Betrachter nicht entziehen kann. Das Wissen der Welt erfordert Wachsamkeit. Der Blick forscht neugierig und wandert, in die Ferne und zurück. 

Tim Becker

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